Daniel Geiser von der Raiffeisenbank Regio Altnau und Dominik Holderegger von der Raiffeisenbank Tägerwilen präsentieren zwei starke Jahresabschlüsse, bevor es zur Fusionsabstimmung der Mitglieder der beiden Genossenschaften kommt. zVg
07.02.2024 08:13
Zwei starke Raiffeisenbanken
Raiffeisenbanken Regio Altnau und Tägerwilen präsentieren gemeinsam das Jahresergebnis
Die Raiffeisenbanken Regio Altnau und Tägerwilen stehen mitten im Fusionsprozess. Die beiden Genossenschaften veröffentlichen ihre Jahresergebnisse 2023 deshalb gemeinsam, um im Vorfeld der Fusionsabstimmungen transparente und vergleichbare Zahlengrundlagen zu schaffen.
Tägerwilen/Altnau Die Bilanzsummen beider Banken sind gegenüber dem Vorjahr wiederholt leicht und ähnlich gestiegen – in Altnau auf 1,107 Milliarden Franken und in Tägerwilen auf 2,565 Milliarden Franken. Besonders erfreut sind die beiden Bankleiter Daniel Geiser (Regio Altnau) und Dominik Holderegger (Tägerwilen) über das Wachstum der Kundenausleihungen – hauptsächlich Hypotheken – von jeweils über drei Prozent. Dominik Holderegger weist aber darauf hin, dass bei beiden Banken das gesamte Eigenkapital im abgelaufenen Geschäftsjahr gestärkt wurde und insgesamt mit über 300 Millionen Franken über den gesetzlichen Mindestanforderungen liege: «Das bedeutet grosse Sicherheit für die Kundeneinlagen.» Das Vertrauen der Kundschaft in die Genossenschaften sei nachhaltig, sagt Daniel Geiser und verweist auf die 2023 bedeutend grösseren Depotvolumen: Diese sind nicht in der Bilanz enthalten und stiegen um über 14 Prozent auf erstmals über ein halbe Milliarde Franken an.
Diversifikation trägt Früchte
In den Ergebnissen der verschiedenen Geschäftsfelder wird deutlich, dass sich die beiden Banken mit ihren jeweiligen Marktpositionen gut ergänzen. Der Zinserfolg fiel aufgrund des Zinsanstiegs und des höheren Geschäftsvolumens bei beiden Genossenschaften deutlich höher aus als im Vorjahr. Die Erträge aus dem Kommissions-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäft zeigen einmal mehr, dass die Diversifikation in beiden Banken weiter fortschreitet. Insbesondere die Erträge aus dem Zahlungsverkehr sowie aus dem Devisenhandel haben dank höherer Volumina zu einer aussergewöhnlich hohen Erfolgssteigerung beigetragen. Die Wertschriftenerträge lagen leicht über dem Vorjahresniveau. Insgesamt konnte der Geschäftserfolg – nach Abschreibungen und Rückstellungen – gesteigert werden. Deshalb ist auch das Kosten-Ertrags-Verhältnis beider Banken einmal mehr sehr gut ausgefallen. Dies, so Geiser, «zeugt hüben wie drüben von einer effizienten Arbeitsweise».
Allgemeinheit profitiert
Das Vorsichtsprinzip habe weiterhin hohe Priorität im Bankalltag: Weder Holderegger noch Geiser vermelden wesentliche Verlustrisiken oder Rückstellungen. Der Jahresgewinn konnte im Vergleich zum Vorjahr in Altnau um zwei Prozent und in Tägerwilen um vier Prozent auf gesamthaft rund 8,8 Millionen Franken gesteigert werden. Den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern werde aufgrund der guten Ertragslage eine deutlich höhere Verzinsung der Anteilscheine von 3,5 Prozent vorgeschlagen, sagt Geiser. Die solide Ertragslage beider Finanzinstitute komme auch der Allgemeinheit zugute, ergänzt Holderegger: Es fallen insgesamt Steuern in Höhe von gut 2,6 Millionen Franken an. Beide Banken haben zudem das lokale kulturelle Leben mit zahlreichen Engagements unterstützt und wollen dies auch in Zukunft beibehalten.
Für das Jahr 2024 bereiten die Raiffeisenbank Regio Altnau und die Raiffeisenbank Tägerwilen einen wegweisenden Entscheid vor: Im Rahmen einer schriftlichen Urabstimmung können die Mitglieder beider Genossenschaften ab Ende Februar bis zum 4. April ihre Meinung zur geplanten Fusion kundtun. Holderegger betont, dass man auf Transparenz hohen Wert lege: «Die beiden Verwaltungsräte haben dem Fusionsvertrag zugestimmt. Er steht nach dem Versand der Abstimmungsunterlagen 30 Tage bei den Banken zur Einsicht bereit.» Geiser sagt, dass das Vorhaben in beiden Geschäftskreisen positiv aufgenommen worden sei. Die Mitglieder hätten die Argumentation verstanden, wobei einzelne Bedenken ernst genommen worden und in den Prozess eingeflossen seien.
Mit diesem Schritt könnten im zunehmend härteren Wettbewerb die Marktposition und die fachliche Expertise in der Region Kreuzlingen gestärkt sowie Synergien genutzt werden. Den Kundinnen und Kunden ständen die Dienstleistungen der neuen Raiffeisenbank künftig an sieben Standorten im Bezirk Kreuzlingen zur Verfügung. Stimmen die Mitglieder der Fusion zu, wird sie rückwirkend per Anfang 2024 rechtskräftig: Das laufende Geschäftsjahr wird deshalb laut Holderegger erstmals als Raiffeisenbank Kreuzlingen bilanziert, wobei an Pfingsten laut Geiser die «technische Fusion» vollzogen wird. Dominik Holderegger ist als Vorsitzender und Daniel Geiser als stellvertretender Vorsitzender der Bankleitung vorgesehen.
red