Platz und Clubhütte sind in desolatem Zustand, Nach dem Rückbau kann der Tierpark seine Fläche erweitern. Kurt Peter
06.06.2024 05:00
Vom Rasen zum Sand zum Gras
Nach dem Rückbau der Tennisplätze und des Clubhauses im Seeburgpark kann der Tierpark wachsen
Die vier Tennisplätze im Seeburgareal gehören bald der Vergangenheit an. Bespielbar sind sie seit langem nicht mehr, nun werden sie zurückgebaut. Die zur Verfügung stehende Fläche dient der Erweiterung des Tierparks.
Kreuzlingen «Ursprünglich wurde die Anlage mit Kunstrasen-Tennisplätzen gebaut», erklärt Ruedi Wolfender, Abteilungsleiter des Departements Gesellschaft. Das sei im Jahr 1971 gewesen, 1973 habe der Tennisclub Seeburg als Baurechtsnehmer das Clubhaus gebaut. «Erst später wurde der Kunstrasen abgetragen und Sandplätze erstellt». Der Verein TC Seeburg habe sich vor Jahren aufgelöst und sei in den Vereinen «Hörnli» und «Kreuzlingen» aufgegangen. Die Anlage sei anschliessend durch die Tennishalle am See gemietet worden. Doch der Aufwand habe sich einfach nicht mehr gelohnt, der Baurechtsvertrag sei aufgelöst worden. Als Ersatz für die Tennisplätze im Seeburgareal sei das Gebiet Seezelg vorgesehen. Doch hier verhinderten Einsprachen den Bau der Plätze.
Ein Meter Kies
Heute sehen die vier Tennisplätze marode aus. Die Holzterrasse des Clubhauses verfault. «Die Zäune rund um die Anlage mussten bereits abgebrochen werden, sie bildeten ein erhebliches Sicherheitsrisiko und wurden durch das Dienstleistungszentrum entfernt», sagt Ruedi Wolfender. Für den Rückbau der vier Plätze, des Clubhauses, der Beleuchtung und der Installationen liege ein Baugesuch auf. «Dieser Rückbau ist schon lange im Gespräch, der rechtsverbindliche, vom Regierungsrat genehmigte Gestaltungsplan Seeburg aus dem Jahr 2002 sieht an diesem Ort die Erweiterung des Tierparks vor».
Nicht schlecht gestaunt hätten die Verantwortlichen, als bei der Bodenuntersuchung eine ein Meter dicke Kiesschicht zum Vorschein gekommen sei. Ausserdem befinde sich Asphalt im Boden und der Sandbelag müsse speziell entsorgt werden. Problemstoffe gebe es auch auf dem Dach des Clubhauses, es seien Eternitplatten verbaut worden. «Wir wollen natürlich so wenig wie möglich der Entsorgung zuführen, deshalb setzen wir den Kies auch beim Bau des neuen Verbindungsweges vom Hafenbahnhof zum See ein».
Baurechtsvertrag im Gemeinderat
Die Kosten für den Rückbau der Anlagen bezeichnete Ruedi Wolfender mit 180'000 Franken. «Wobei der grösste Betrag in die Entsorgung fliesst». Nach dem Rückbau soll der Platz mit Erde und Humus versehen und eingesät werden. Dem Tierpark ständen nach Abschluss der Arbeiten 3500 Quadratmeter zusätzliche Weidefläche zur Verfügung. Durch den neuen Verbindungsweg würde diese Fläche zwar geteilt, doch Tore in den Zäunen ermögliche den Zugang für Mensch und Tier. Am Standort des bestehenden Clubhauses soll ein neuer Weideunterstand entstehen. Die neuen Zäune würden zurückversetzt und verliefen ungefähr auf der Grenze des noch bestehenden Tennisplatzes. «So können wir den Alleecharakter noch besser betonen».
Die provisorischen Weiden des Tierparks südlich der Allee würden erst aufgehoben, wenn die zusätzliche Fläche für die Beweidung freigegeben sei, erklärte Ruedi Wolfender. «Mit dem Tierpark-Verein wird die Stadt einen Baurechtsvertrag abschliessen, der Gemeinderat wird im kommenden Herbst oder Winter darüber befinden können».
Von Kurt Peter