Selina Fässler
Die Kreuzlinger Grafiker nimmt sich in ihrer Arbeit Tabu-Themen an.
Blick in die Gerichtsherrenstube des Kehlhofs. zVg
Mit den beiden Infoanlässen unternahm der Ermatinger Gemeindepräsident die ersten Schritte, den «Kehlhof» für die Öffentlichkeit zu sichern. Das Interesse am Projekt ist gross, Zusagen, das Ziel zu erreichen, sind ebenfalls schon da.
Ermatingen Ende August lud Gemeindepräsident Urs Tobler die Öffentlichkeit zu zwei Informationsabenden über die Zukunft der ehrwürdigen Liegenschaft «Kehlhof» ein. Die Liegenschaft soll verkauft werden, daraufhin hat der Gemeindepräsident ein Konzept «Kehlhof – ein Begegnungsort für alle», die Vision «Kehlhof Ermatingen» entwickelt mit dem Ziel, das Haus der Öffentlichkeit nach wie vor zugänglich zu erhalten. «Am ersten Abend, am Mittwoch, war das Vinorama voll gefüllt, es war der Abend der eher kritischen Fragen». Seine Vorschläge in der Vision seien nicht nur positiv aufgenommen worden, vor allem die Finanzierung sei auf Skepsis gestossen. Aber es wurde auch hinterfragt, ob Konzertveranstaltungen und Wohnen zusammenpassen würden.
Den zweiten Abend, den Freitag, bezeichnet Urs Tobler als «Anlass der Euphorie». Im ebenfalls voll besetzten Vinorama hätten viele Interessenten sofort loslegen wollen, Verein und Vorstand gründen, Statuten erarbeiten wollen. So erfreulich die positiven Rückmeldungen seien, die nächsten Schritte müssten detailliert geplant werden. «An den Informationsabenden haben immerhin 25 Interessierte zugesagt, das Projekt weiter zu unterstützen», erklärt der Gemeindepräsident. Er spüre, dass es mit dem Projekt weitergehe, doch «jetzt braucht es auch die finanziellen Mittel, um gegenüber den Verkäufern seriös dazustehen.
Viele Fragen zum Konzept seien gestellt worden, wichtig, um dieses auch zu überarbeiten, neue Ideen und Vorstellungen einfliessen zu lassen. «Mit der kantonalen Denkmalpflege bin ich weiter im Gespräch und hoffe, bekannte Persönlichkeiten aus dem Kanton ins Boot holen zu können». Am Ermatinger Buuremarkt vom 30. September wird das Projekt an einem eigenen Stand vorgestellt. Er verfüge über eine Liste des Kernteams, mit dem eine weitere Sitzung geplant sei. «Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht». Urs Tobler hat ein grosses Vorbild: «Etwas fast Unmögliches hat der Verein Napoleonturm Hohenrain geschafft. Aus einer Vision mit viel Engagement und Tatkraft ein grossartiges, inzwischen weit über die Region hinaus bekanntes und beliebtes Bauwerk zu realisieren.»
Von Kurt Peter
Urs Toblers Idee zur öffentlichen Nutzung des Kehlhofs hat er in seinem Papier «Begegnungsort für Alle» beschrieben. Das Ziel ist die Gründung einer Stiftung, die das nötige Kapital für den Kauf und die Investitionen in den Ausbau der Räume und den Erhalt sammeln soll. Die künftige Nutzung kann laut Vision vielfältig sein und reicht von Tagungen, Konzerten, Gastronomie mit Kleinmuseum bis hin zu Urlaub im Baudenkmal. Aber auch Wohnungen und Studios sowie ein attraktiver Weinkeller wären im Kehlhof möglich.
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