Das Thurgauer Komitee für einer sicheren und nachhaltigen Altersvorsorge kämpft engagiert für ein Ja - von links nach rechts: Maria Näf (JM), Diana Gutjahr (SVP), Marco Bortoluzzi (JSVP), Kris Vietze (FDP), Marco Rüegg (GLP) und Enrique Castelar (JFDP). Bild: zVg
09.02.2024 15:38
Ja zu einer sicheren und nachhaltigen Altersvorsorge
Am 3. März 2024 entscheidet die Schweizer Bevölkerung über die Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge (Renteninitiative)». Die Altersvorsorge stellt seit Jahren eine der grössten Sorgen der Schweizer Bevölkerung dar.
Thurgau Und das zu Recht: Die Finanzierung und die langfristige Sicherung sind aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung in Gefahr. Die Initiative möchte das Rentenalter bis 2032 auf 66 Jahre erhöhen und an die Lebenserwartung knüpfen, wie es dem demografischen Wandel entspricht. Das überparteiliche Komitee «JA zur Renteninitiative», bestehend aus Vertretern der Jungfreisinnigen, FDP, Jungen SVP, SVP, Jungen Mitte und GLP, hat heute an seiner Pressekonferenz dazu aufgerufen, die Renteninitiative am 3. März anzunehmen. Wenn wir jetzt nicht handeln, laufen wir Gefahr, dass unsere Kinder und Enkelkinder keine AHV mehr erhalten. Wir kämpfen für einen nachhaltige Sicherung der Altersvorsorge und mehr Generationengerechtigkeit.
Die aktuellen Herausforderungen
Enrique Castelar, Präsident der Jungfreisinnigen Thurgau, hebt hervor, dass die AHV ein Grundstein des drei Säulensystems ist. «Seit der Einführung der AHV konnte die Altersarmut in der Schweiz massgeblich reduziert werden.», so Castelar. Jedoch wird im Jahr 2050 ein Drittel der Schweizer Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Er unterstreicht daher, dass die demografische Entwicklung die AHV auf die Probe stellt. Eine Anpassung des Rentenalters auf 66 Jahre und eine
Koppelung an die Lebenserwartung ist seiner Meinung nach unerlässlich, um die AHV auch für kommende Generationen zu stabilisieren. Auch Diana Gutjahr, Nationalrätin der SVP, macht auf die drängenden Herausforderungen der AHV aufmerksam. Sie weist darauf hin, dass trotz der Annahme der «AHV 21»-Reform mit einem steigenden Umlagedefizit ab 2030 gerechnet werden muss, das bis 2050 über 100 Milliarden Franken erreichen wird. Gutjahr betont, dass diese Entwicklung zusätzliche Massnahmen zur Sicherung der AHV unumgänglich macht, denn «Ohne die Renteninitiative müssten die MWST und die Lohnabgaben stark erhöht werden».
Bedeutung für zukünftige Generationen
Die Renteninitiative löst aber nicht nur die finanziellen Ungleichgewichte, sondern unterstreicht auch die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen und Beitragszahlenden. So argumentiert Marco Bortoluzzi von der Jungen SVP Thurgau, dass durch die Förderung der Erwerbstätigkeit älterer Menschen die Produktivität steigt und jüngeren Generationen eine Perspektive geboten werden kann. Unsere Generation muss als Vorbild vorangehen und Lösungen für die Zukunft mittragen. Schliesslich müssen wir auch an unsere Kinder und Enkelkinder denken.
International etablierte Lösung
Kris Vietze, Nationalrätin der FDP, unterstreicht die Bedeutung einer solidarischen Lösung für die AHV-Problematik. «Die Renteninitiative bietet eine faire Anpassung des Renteneintrittsalters, die es uns ermöglicht, die Rentenbezüge fast zehn Jahre länger zu sichern, ohne die Arbeitsjahre unverhältnismässig zu erhöhen», so Vietze. Sie betont, dass die Sicherung der Renten eine Priorität für alle Generationen sein muss. Auch andere Länder haben die Zeichen der Demografie erkannt. Dänemark, Schweden, Finnland, Holland und noch mehr binden das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung, so wie es die Renteninitiative vorschlägt. Vietze betont: «Deutschland, England, die USA kennen heute bereits ein Rentenalter von 66 Jahren!»
Breite Unterstützung für die Initiative
Ebenfalls sprechen sich Marco Rüegg, GLP-Kantonsrat, und Maria Näf von der Jungen Mitte Thurgau entschieden für die Initiative aus. Rüegg betont, dass schnelles Handeln gefragt ist, um die AHV finanziell abzusichern, während Näf auf die Notwendigkeit hinweist, den Generationenvertrag zu erhalten. «Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt, um die AHV nachhaltig zu finanzieren und den Fachkräftemangel anzugehen», so Rüegg. Näf fügt hinzu, dass die Anpassung des Rentenalters nicht nur die Rentensicherheit erhöht, sondern auch die Beitragszeiträume verlängert, wodurch die Rentenansprüche erhöht werden können. Sie hält fest: «Dies trägt dazu bei, dass der Lebensstandard im Alter bewahrt und Altersarmut vorgebeugt werden kann.»
Thurgauer Ja-Komitee