29.01.2025 08:09
«Die Arbeit der Stiftung ist enorm wertvoll»
Der Stiftungsrat hat Ueli Wepfer per 1. Januar zum neuen Präsidenten der Denkmal Stiftung Thurgau gewählt. Architekt Ueli Wepfer übernimmt somit die Nachfolge von Ruedi Elser, der im letzten Herbst unerwartet verstorben ist.
Kradolf-Schönenberg «Mit Ruedi verbindet mich eine enge Zusammenarbeit bei der Denkmalpflege und die Projekte und Anliegen der Denkmal Stiftung sind mir bestens bekannt», hält Ueli Wepfer fest. «Als sich der Stiftungsrat bei mir meldete, um mit mir mögliche Persönlichkeiten und Fachleute für die Nachfolge von Ruedi auszuloten, war es mir rasch klar, dass ich mich zur Verfügung stelle. Es freut mich sehr, die Arbeit von Ruedi weiterführen zu können. Wir haben einige Jahre zusammengearbeitet, sind beide Architekten und haben uns immer gut verstanden», ergänzt Wepfer. Für den Vizepräsidenten der Stiftung, Gemeindepräsident Heinz Keller von Kradolf-Schönenberg, ist Ueli Wepfer ein Glücksfall und eine Idealbesetzung: «Ueli engagiert sich seit Jahren für eine nachhaltige Baukultur. Ihm sind die Anliegen der Denkmalpflege bestens vertraut und er berät Bauträger seit Jahren nicht nur als Architekt, sondern auch als Experte im Bereich Denkmalpflege.»
Wichtige Aufgabeder Denkmal Stiftung
Ueli Wepfer ist 60-jährig, hat Architektur studiert und ein Nachdiplom in Denkmalpflege an der ETH Zürich erworben. Er hat als Architekt gearbeitet und war vier Jahre Bauberater beim Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau. Heute ist er als Berater von öffentlichen und privaten Bauträgern in den Bereichen Architektur und Denkmalpflege sowie ortsbaulichen Fragen tätig.
Ueli Wepfer erachtet die Aufgabe der Stiftung gerade in Zeiten, in der sich die Denkmalpflege verschiedenster Kritik ausgesetzt sieht, als enorm wertvoll. Sie sensibilisiert für die Anliegen einer nachhaltigen Baukultur und die unterschiedlichen Themen der Denkmalpflege und unterstützt damit die kantonale Denkmalpflege. Gerade auch für junge Architektinnen und Architekten sind Kreislaufwirtschaft und das nachhaltige und sozialverträgliche Bauen enorm wichtige Themen geworden. So trifft die Stiftung mit dem historischen Bauteillager, das sie seit über 20 Jahren in Schönenberg an der Thur unterhält, den Zeitgeist mehr denn je.
Ausblick: Kernprojekt Freisitz Tägerschen
Ueli Wepfer und der Stiftungsrat setzen aktuell den Fokus ihrer Arbeit auf das Projekt der Sanierung und Umnutzung des Freisitzes in Tägerschen, in dem der neu gegründete Verein Werkhaus Freisitz ein Zentrum zur Förderung der Bau- und Handwerkskultur aufbaut und betreibt. «Der Freisitz aus dem 15. Jahrhundert muss weiter saniert und für die neue Nutzung vorbereitet werden. Die zweite Etappe der Sanierung wird rund zwei Millionen Franken kosten. Wir sind noch nicht am Ziel und müssen mindestens eine halbe Million Franken zusätzliche Mittel beschaffen», sieht Ueli Wepfer die Prioritäten in den nächsten Monaten.
Der Freisitz soll nach den Fischerhäusern in Romanshorn zu einem weiteren Leuchtturm der Denkmal Stiftung entwickelt werden. Einen weiteren Fokus wird die Stiftung auf die geplante Publikationsreihe legen. Das erste Buch über den Freisitz und dessen Rettung soll 2025 erscheinen.
⋌red