Details aus dem Fassadenprojekt.
05.09.2024 05:00
Das Biotop vor der Haustür
Gestaltungsplan «Minerva»: Attraktive Überbauung im Zentrum mit viel Grünfläche
Der Gestaltungsplan «Minerva» sieht auf den unbebauten Parzellen entlang der Nationalstrasse sieben Gebäude mit 63 Wohnungen, Gewerberäume, einen grosszügigen Spiel- und Aufenthaltsraum mit grosser Grünfläche und eine Tiefgarage vor. Gebaut werden soll im Minergie-P-Standard.
Kreuzlingen Die drei Parzellen entlang der Nationalstrasse und Schützenstrasse dienen aktuell als Parkplatz und Freifläche. Die Grundeigentümerin, die Bodensee-Property Invest AG, beauftragte das Architekturbüro marc syfrig arch und das Landschaftsarchitekturbüro Uniola AG mit der Ausarbeitung eines Richtprojekts zur Bebauung des rund 5000 Quadratmeter grossen Areals. Auf dieser Basis wurde nun der Gestaltungsplan «Minerva» erarbeitet, der zur Vorprüfung beim Kanton liegt und zur öffentlichen Mitwirkung in der Kreuzlinger Bauverwaltung bis 23. September eingesehen werden kann.
Alle Parkplätze in die Tiefgarage
«Architektur, Aussenraum und Erschliessung überzeugen», sagt der zuständige Stadtrat Ernst Zülle. Städtebaulich konzentriere sich die Bebauung grossmehrheitlich an bestehenden Strassenfluchten. Der Gestaltungsplan sieht sieben Gebäude mit 63 Wohnungen und Gewerberäume im Erdgeschoss eines Gebäudes vor. Die aktuell vorhandenen oberirdischen Parkplätze auf den Parzellen werden aufgehoben und in die Tiefgarage integriert. Diese verfügt über 72 Parkfelder und Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Die Langzeit-Veloparkierung ist in der Tiefgarage möglich, die Kurzveloparkierung in der Nähe der Eingänge. Um das Quartier optimal an den öffentlichen Verkehr anzuschliessen, ist eine neue Bushaltestelle vorgesehen.
Die Architektur überzeuge durch ruhige, kubische Erscheinungsform gegenüber dem öffentlichen Strassenraum und habe auch die Stadtbildkommission überzeugt. Die privaten Aussenräume der strassenzugewandten Häuser sind gemäss Gestaltungsplan als Loggia oder Erker ausgebildet. Für die Hauseingänge und die Gewerberäumlichkeiten sind Bogenöffnungen geplant. Die Fassaden werden in robustem Klinker gebaut, die Eingangstüren sind aus wertigem Eichenholz. Die Gebäude werden im Minergie-P-Standard realisiert. Natürlich werden Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert.
Grosse Biodiversität
«Der Gestaltungsplan überzeugt uns auch deshalb, weil er eine doppelt so hohe Grünflächenziffer wie in der Regelbauweise vorgegeben aufweist», sagt Ernst Zülle. Als «Herz der Siedlung» bezeichnet er die grosszügige Siedlungsmitte. Der grosse und begrünte Spiel- und Aufenthaltsbereich lade zum Verweilen ein. Die Begrünung biete Nischen für Insekten und Kleintiere. «Staudensaume, Strauchmischungen, Totholzecken, unterschiedliche einheimische Baumarten sowie der wechselfeuchte Teich sorgt für eine grosse Biodiversität». Bis auf einen kleinen Bereich der Tiefgaragenzufahrt kann das anfallende Regenwasser auf dem Areal versickern, das überschüssige Dachwasser läuft über oberflächliche Rinnen in den Teich. Eine Zisterne dient der Bewässerung der Gärten.
Von Kurt Peter